
Sicherheit geht vor: Darum ist nicht jeder Kunststoff für Sie geeignet!
24. April 2025Viele Menschen verbinden das Wort „Kunststoff“ mit billigen oder minderwertigen Materialien. Doch in der modernen Zahnmedizin haben Kunststoffe einen festen Platz als leistungsstarke und hochentwickelte Werkstoffe. Von Zahnfüllungen über Zahnschienen bis hin zu Prothesen kommen Kunststoffe zum Einsatz — und das aus gutem Grund.
Schließlich gibt es heutzutage hochtechnologische Kunststoffe, die mit ihren außergewöhnlichen Eigenschaften sogar in der Luftfahrt Anwendung finden. Aber natürlich ist nicht jedes Hightech-Material auch für den Einsatz im Mund des Patienten geeignet. Hier sind sie schließlich ganz besonderen Bedingungen ausgesetzt. Deshalb müssen Kunststoffe, die in der Zahnmedizin verwendet werden, vor allem sehr belastbar, biokompatibel und sicher sein.
Die hohen Anforderungen an Kunststoffe in der Zahnmedizin
Zahnmedizinische Kunststoff-Materialien dürfen sich trotz der Feuchtigkeit und Temperaturwechsel in der Mundhöhle nicht verformen oder abnutzen. Sie müssen die mechanische Belastung durch Knirschen, Kauen oder Beißen aushalten. Und die gesundheitliche Verträglichkeit muss sichergestellt sein, das heißt der Kunststoff darf keine giftigen Stoffe freisetzen oder allergische Reaktionen auslösen.
Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, kann das ernsthafte Risiken für den Patienten darstellen – von Reizungen bis hin zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden. Deshalb sind strenge Prüfungen, validierte Herstellungsprozesse und eine präzise Verarbeitung erforderlich, um zuverlässig höchste Sicherheits- und Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
MDR-geprüfte Qualität bei DMG
Materialien, die zu zahnmedizinischen Zwecken im Patientenmund eingesetzt werden, sind laut Gesetzgeber Medizinprodukte. Alle Unternehmen, die in der EU Medizinprodukte vertreiben, müssen diese zuvor gemäß der Bestimmungen der Medical Device Regulation (MDR) zulassen.
Warum das richtig und wichtig ist, weiß Dr. Susanne Effenberger, Leiterin Klinische Forschung bei DMG Hamburg. Sie erklärt:
„Der Schutz des Patienten hat stets oberste Priorität. Als Hersteller zahnmedizinischer 3D-Druckkunststoffe sind wir uns unserer großen Verantwortung bewusst. Alle Materialien der LuxaPrint-Serie wurden speziell für die Anforderungen der Zahnmedizin entwickelt. Sie sind, je nach Anwendung, biokompatibel, robust und erfüllen die Vorgaben der EU-Medizinprodukteverordnung. Die MDR-Zulassung garantiert, dass die Materialien für den menschlichen Körper unbedenklich sind. Darüber hinaus setzen wir eigene, sehr hohe Sicherheitsstandards fest. Es herrschen strenge Qualitätssicherungsprozesse nach ISO-Norm; von der Rohstoffbeschaffung bis zur Produktion und Kontrolle wird jeder Schritt dokumentiert und überprüft. Eine UDI, also eine Unique Device Identification-Nummer sorgt für lückenlose Rückverfolgbarkeit. Und mit umfassenden Tests werden die chemische und physikalische Stabilität geprüft sowie toxische oder reizende Wirkungen ausgeschlossen.“
Validierte Prozesse: Der Schlüssel zur Sicherheit
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, heißt es. Übertragen auf die Zahnmedizin bedeutet das: Der Kunststoff allein macht es nicht – validierte Prozesse sind der Schlüssel zur Sicherheit. Bleiben wir beim Beispiel DMG … das Hamburger Unternehmen stellt Zahnarztpraxen nicht nur die Kunststoffe für den 3D-Druck zur Verfügung, sondern ein aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem, von der Software über den Drucker bis hin zur Lichtbox (DentaMile Cure-Einheit) und einem Reinigungsgerät für die gedruckten Objekte.
Das Gesamtsystem ermöglicht validierte Prozesse, also standardisierte Verfahren, deren Ergebnisse nachweislich zuverlässig, wiederholbar und reproduzierbar sind. Die Validierung dient dazu, sicherzustellen, dass ein Prozess unter definierten Bedingungen stets das erwartete Ergebnis liefert. Wenn der Patient beispielsweise seine 3D-gedruckte Knirscherschiene verloren hat und deshalb nochmal anfertigen lässt, kann er sicher sein, exakt die gleiche Qualität und Passgenauigkeit zu erhalten wie beim ersten Mal.
Die Bedeutung der Lichtbox: Genau wie beim Backen
Die sogenannte Lichtaushärtung ist ein zentraler Schritt bei der Verarbeitung von 3D-Druckkunststoffen. Sie sorgt dafür, dass das Material seine endgültige Stabilität und Biokompatibilität erreicht. Es ist wie beim Backen – die besten Zutaten nutzen nichts, wenn der Ofen nicht taugt oder Backzeit und -temperatur nicht stimmen.
Bei der Verarbeitung von dentalen 3D-Druckkunststoffen ist sogar besondere Präzision gefragt, denn …
- eine zu kurze Aushärtung hat zur Folge, dass der Kunststoff instabil bleibt und damit nicht den Sicherheitsstandards für medizinische Produkte erfüllt, und
- eine zu lange Aushärtung macht das Material spröde und damit anfällig für Sprünge und Brüche.
Vielleicht kennen Sie das Phänomen, dass Ihr Kuchenrezept im eigenen Ofen perfekt gelingt, aber der Teig woanders bei scheinbar denselben Einstellungen innen roh bleibt oder außen verbrennt. Hier kommt wieder das Stichwort Validierung ins Spiel: Die LuxaPrint-Materialien von DMG wurden für die in der Zahnmedizin so wichtigen präzisen Prozesse optimiert und validiert, sodass in Kombination mit passenden 3D-Druckern und Lichtaushärtungssystemen ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet ist.
Fazit
In der modernen Zahnmedizin sind Kunststoffe unverzichtbar, vor allem im Bereich des 3D-Drucks. Aber der Erfolg moderner Zahnmedizin liegt nicht nur in innovativen Technologien, sondern auch in der sorgfältigen Verarbeitung der eingesetzten Materialien. Das international renommierte Unternehmen DMG ist ein ideales Beispiel, um zu zeigen, wie in der Zahnmedizin sichergestellt wird, dass Patienten 3D-gedruckte Zahnschienen und ähnliches aus Kunststoffen erhalten, die nicht nur präzise, sondern auch absolut sicher und langlebig sind – für ein Ergebnis, auf das Verlass ist.